Nervus auricularis magnus (Veterinärmedizin)
Synonyme: N. auricularis magnus, Ramus ventralis n. C II
Definition
Der Nervus auricularis magnus ist der Ventralast des 2. Halsnerven. Er ist bei allen Haussäugetieren ausgebildet.
Anatomie
Der Nervus cervicalis II teilt sich bei den Fleischfressern in einen dorsalen und ventralen Ast auf, nachdem er an der Incisura vertebralis cranialis des Axis bzw. bei den übrigen Haussäugetieren durch das Foramen vertebrale laterale austritt. Während der Dorsalast zum Nervus occipitalis major wird, zweigt der Ventralast bauchseitenwärts ab.
Der Ventralast steht anfangs mit dem Ramus dorsalis nervi accessorii (Pferd) und den Rami ventrales des 1. und 3. Halsnerven in Kontakt. Dabei gibt er kleinere, vermutlich sensible Äste an den Musculus cleidocephalicus und den Musculus sternocephalicus ab.
Aus dem Ventralast geht der Nervus auricularis magnus hervor, der seinen Verlauf über den Flügelrand des Atlas hinweg nimmt und in Richtung Ohrmuschelgrund zieht. Dort verbindet er sich mit dem Nervus auricularis caudalis des Nervus facialis und innerviert die Rückfläche der Ohrmuschel sensibel. Dabei können zart ausgebildete Ästchen auch durch Löcher des Muschelknorpels hindurchtreten und die Innenfläche versorgen.
Aus dem Ramus ventralis des 2. Halsnerven lässt sich letztendlich ein besonders kräftiger Hautast isolieren, der als Nervus transversus colli (sive Nervus cutaneus colli), zusammen mit Fasern aus dem 3. Halsnerven und dem Ramus cutaneus colli nervi facialis, Verbindungen eingeht und sich dann in mehrere Äste aufteilt.
Versorgungsgebiet
Der Nervus occipitalis major versorgt folgende Strukturen sensibel:
- Musculus cleidocephalicus
- Musculus sternocephalicus
- Rückfläche der Ohrmuschel
- teilweise die Innenfläche der Ohrmuschel
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band IV: Nervensystem. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
- Künzel, Wolfgang. Topographische Anatomie, Hochschülerschaft Veterinärmedizinische Universität (Hersausgeber), 3. Auflage. WS 2011/12
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