Musculus masseter (Veterinärmedizin)
Synonyme: M. masseter, äußerer Kaumuskel
Definition
Der Musculus masseter ist ein Skelettmuskel der Kaumuskulatur, der zur Gruppe der Trigeminusmuskeln gehört.
Anatomie
Der Musculus masseter ist bei allen Haussäugetieren ausgebildet. Er besitzt beim Fleischfresser, deutlich stärker aber noch bei den Pflanzenfressern, bis zu 15 Sehnenblätter, die als Ursprungs- und Ansatzsehnenspiegel den Muskel deutlich von der umgebenden Muskulatur abgrenzen. Zwischen diesen Blättern sind die Muskelfasern in mehreren Schichten und in unterschiedlicher Verlaufsrichtung eingespannt. Die daraus resultierende Vielfiedrigkeit verleiht dem Muskel eine enorme Kraftwirkung, die im Kaudruck ersichtlich wird.
Bei den Ungulaten ist der Musculus masseter durch die Haut deutlich von der Umgebungsmuskulatur abzugrenzen, weshalb dieser Bereich auch als Ganasche bezeichnet wird.
Verlauf
Der Musculus masseter entspringt am Arcus zygomaticus (Jochbogen) und an der Crista facialis und zieht breitflächig nach ventral zum Unterkiefer. Dort setzt er entlang des Ramus mandibulae (Incisura vasorum facialium) an.
Funktion
Bei beidseitiger Kontraktion erzeugt der Musculus masseter ein sagittales Hochziehen und Anpressen des Unterkiefers gegen den Oberkiefer (Kaudruck). Bei einseitiger Aktion erfolgt bei den Pflanzenfressern eine Seitwärtsbewegung des Unterkiefers, die als Mahlbewegung beim Kauen (v.a. beim Rind) ersichtlich wird.
Innervation
Der Muskel wird durch den Nervus massetericus des Nervus mandibularis motorisch innerviert.
Literatur
- Messner, Patrick, Renkin, Maria. Anatomie des aktiven & passiven Bewegungsapparates der Haussäugetiere. Band III (Myologie). Vienna Academic Press, 2017