Musculus lingualis proprius
Synonym: Binnenzungenmuskeln, intrinsische Zungenmuskeln
Definition
Als Musculus lingualis proprius bezeichnet man in der Veterinäranatomie bei den Haussäugetieren zusammenfassend alle Fasersysteme, die im Zungeninneren verlaufen.
Sie stellen das Pendant zur Gruppe der inneren Zungenmuskeln in der Humananatomie dar.
Anatomie
Faserverlauf
Unterschiedlich im Raum angeordnete Fasersysteme werden durch die Binnenmuskeln oder intrinischen Zungenmuskeln dargestellt. Sie verlaufen grundsätzlich in drei Raumrichtungen und durchkreuzen sich gegenseitig. In der Veterinärmedizin werden sie nicht einzeln beschrieben, sondern als Musculus lingualis proprius zusammengefasst. Sie gliedern sich in folgende Faserverläufe:
- Fibrae longitudinales superficiales
- Fibrae longitudinales profundae
- Fibrae transversae
- Fibrae perpendiculares
Die Binnenmuskeln dienen aufgrund ihrer Anordnung der Formveränderung der Zunge. Es wirken immer zwei Fasersysteme zusammen, wobei das dritte System deren Antagonist ist. Es kommt so bei der Kontraktion der Quer- und Vertikalfasern und gleichzeitiger Erschlaffung der Längsfasern zur Verlängerung der Zunge.
Man findet zwischen den Muskelbündeln der Zunge reichlich Fett, das auch bei Unterernährung des Tieres kaum abgebaut wird. Dieses Fett ist für den Geschmack der für den Verzehr zubereiteten Zunge verantwortlich.
Innervation
Die Innervation sowohl der Zungenbinnenmuskeln als auch der äußeren Zungenmuskulatur erfolgt durch den 12. Hirnnerv, den Nervus hypoglossus.
Gefäßversorgung
Die Gefäßversorgung erfolgt wie beim Mensch durch die Arteria- und Vena lingualis.
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2008.
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere 2. Georg Thieme Verlag, 2004.
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