Musculus coccygeus (Veterinärmedizin)
Synonyme: M. coccygeus, langer Seitwärtszieher des Schwanzes
Definition
Der Musculus coccygeus ist ein Skelettmuskel der Gruppe der Becken-Schwanzmuskeln und bei allen Haussäugetieren ausgebildet.
Anatomie
Verlauf
Der Musculus coccygeus spannt sich zwischen Spina ischiadica bzw. der Innenfläche des Beckenbandes und den Querfortsätzen der ersten Schwanzwirbel aus. Der Muskel unterliegt tierartlichen Unterschieden:
- Fleischfresser: Beim Fleischfresser entspringt er als kräftig ausgebildete Muskelplatte vor dem Musculus obturatorius internus mit einem sehnigen Abschnitt an der Spina ischiadica. Im Anschluss zieht er sich fächerförmig ausdehnend in Richtung Schwanzspitze, beim Hund zu den Querfortsätzen des 2. bis 5., bei der Katze zu denen des 1. bis 3. Schwanzwirbels. Er inseriert zwischen den Musculi intertransversarii caudae.
- Ungulaten: Hier zieht er vom kaudodorsalen Rand (Schwein) bzw. von der Innenfläche des breiten Beckenbandes (Pferd und Wiederkäuer) kommend in schräg-kaudodorsalem Verlauf zur Schwanzwurzel, wo er sich in zwei übereinanderliegende Schichten aufspaltet. Beide Schichten umfassen den hier liegenden Musculus sacrococcygeus ventralis lateralis um letztendlich an den Processus transversi der 3 bis 5 ersten Schwanzwirbel sowie der Schwanzfaszie anzusetzen.
Innervation
Die motorischen Fasern entstammen den Ventralästen der letzten Kreuznerven.
Funktion
Wird der Musculus coccygeus einseitig kontrahiert, wird der Schwanz zur Seite gezogen. Bei beidseitiger Wirkung erfolgt ein Niederziehen und Andrücken des Schwanzes gegen den After und Geschlechtsteile. Letztere Bewegung kann in ängstlichen Situationen beim Hund beobachtet werden.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
Fachgebiete:
Anatomie, Veterinärmedizin
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