Osmotische Diurese
Synonym: Molekulardiurese
Englisch: osmotic diuresis
Definition
Als osmotische Diurese bezeichnet man eine vermehrte Wasserausscheidung über die Niere (Diurese), die durch osmotisch wirksame Substanzen ausgelöst wird.
Physiologie
Die physiologische Harnkonzentrierung erfolgt überwiegend auf passivem Weg, indem der Tubulusflüssigkeit per Osmose Flüssigkeit entzogen wird. Wenn die Tubulusflüssgkeit osmotisch aktive Teilchen enthält, die nicht resorbiert werden können, vermindert sich der osmotische Gradient zwischen der Tubulusflüssigkeit und dem Umgebungsgewebe. Die Wasserrückresorption wird reduziert, das Urinzeitvolumen steigt an. Das Urinzeitvolumen kann noch stärker ansteigen als bei der Wasserdiurese und bis zu 15l/Tag betragen.
Klinik
Ein Beispiel für die osmotische Diurese ist die Polyurie bei Diabetes mellitus. Die maximale Transportkapazität für Glukose ("Nierenschwelle") im proximalen Tubulus liegt bei 8,3 bis 11,1 mmol/l (150 bis 200 mg/dl).[1] Wenn sie überschritten ist, verbleibt osmotisch aktive Glukose im Tubulus und verhindert die Wasserrückresorption.
Quellen
- ↑ Pschyremebel - Glukoseschwelle, abgerufen am 10.03.2022