Mikroangiopathische hämolytische Anämie
Synonym: traumatische hämolytische Anämie
Englisch: microangiopathic hemolytic anemia
Definition
Die mikroangiopathische hämolytische Anämie, kurz MAHA, ist eine Form der nicht-immunologischen intravaskulären Hämolyse. Sie entsteht durch mechanische Schädigung der Erythrozyten in der Mikrozirkulation. Im Blutbild finden sich Fragmentozyten.
Vorkommen
Eine mikroangiopathische hämolytische Anämie kann bei verschiedenen Erkrankungen auftreten, darunter:
Sekundäre Ursachen sind:
- Medikamenteninduzierte MAHA (z.B. durch Cyclosporin A)
- maligne Erkrankungen
- Schwangerschaftskomplikationen
Diagnose
Für eine MAHA sprechen der Nachweis einer Hämolyseaktivität bei Ausschluss einer immunologischen intravaskulären Hämolyse (z.B. Autoimmunhämolytische Anämie) durch einen negativen direkten Coombs-Test. Daraufhin sollte eine gründliche Ursachenforschung erfolgen.
siehe auch: Hämolyseparameter
Differentialdiagnose
Differentialdiagnostisch kommt eine mechanische Hämolyse infrage, bei der ebenfalls Fragmentozyten auftreten. In manchen Quellen wird die mikroangiopathische hämolytische Anämie auch als Form der mechanischen Hämolyse angesehen, da die Erythrozyten durch Fibrinfäden in den Kapillaren zerstört werden.
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der auslösenden Grunderkrankung.
Quelle
- MSD-Manual – Mikroangiopathische hämolytische Anämie, abgerufen am 27.03.2025