Membrancofaktorprotein
Synonyme: CD46, MCP, MIC10
Englisch: membrane cofactor protein, trophoblast leukocyte common antigen, TLX
Definition
Das Membrancofaktorprotein, kurz MCP, ist ein Oberflächenprotein, das für die Regulation des Komplementsystems verantwortlich ist.
Genetik
Das MCP–Gen ist auf Chromosom 1 an Genlokus 1q32.2 kodiert.
Funktion
Das Membrancofaktorprotein spielt eine wichtige Rolle bei der Spaltung von Komplementfaktor C3b. Dieser kann im Rahmen des alternativen Weges des Komplementsystems auch an körpereigene Zellen binden und diese opsonieren.
Durch die Bindung des Membrancofaktorproteins kann C3b durch Fibrinogen gespalten und somit inaktiviert werden.
Klinik
Das Membrancofaktorprotein ist der zelluläre Rezeptor für einige Viren. Dazu zählen unter anderem das Masernvirus, einige Adenoviren und das humane Herpesvirus 6.
Darüber hinaus sind mehr als 60 krankheitsassoziierte Mutationen im MCP-Gen bekannt. Die meisten stehen im Zusammenhang mit dem atypischen hämolytisch-urämischen Syndrom (aHUS). Es wurden jedoch auch Mutationen gefunden, die mutmaßlich mit systemischem Lupus erythematodes, Glomerulonephritis und schwangerschaftsbedingten Erkrankungen in Verbindung stehen.
Literatur
- Duale Reihe Biochemie. Rassow J, Netzker R, Hauser K, Hrsg. 5. vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2022. doi:10.1055/b000000425
- Liszewski MK et al. Complement regulator CD46: genetic variants and disease associations. Hum Genomics 9, 7 (2015).
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