Mastoidektomie
Englisch: mastoidectomy
Definition
Als Mastoidektomie bezeichnet man die chirurgische (Teil-) Entfernung des Warzenfortsatzes (Processus mastoideus). Diese kann in Abhängigkeit der Indikation als singuläre Prozedur oder eingebettet in eine komplexe Operation erfolgen.
Formen
In Abhängigkeit von dem Umfang der Abtragung können die
- subtotale Mastoidektomie und
- die totale bzw. radikale Mastoidektomie unterschieden werden.
Indikation
Angezeigt ist eine Mastoidektomie u.a. bei
- Entzündungen der luftgefüllten Cellulae mastoideae (Mastoiditis) als Folgekomplikation einer Otitis media acuta,
- Cholesteatomen mit Ausweitung auf das Mastoid und
- bei der Einsetzung eines Cochleaimplantates (Schaffung eines Zugangsweges)
Durchführung
In Narkose wird über einen Schnitt hinter der Ohrmuschel der Warzenfortsatz freipräpariert und eröffnet. In weiterer Folge wird das (infizierte) Knochenmaterial des Mastoids unter Zuhilfenahme eines Bohrers abgetragen. Eiter und entzündliches Exsudat (sofern vorhanden) werden abdrainiert.
Komplikationen
Durch die enge Nachbarschaft zum Foramen stylomastoideum besteht die Gefahr einer iatrogenen Läsion des Nervus facialis oder eines seiner Abgangsäste. Eine periphere Fazialisparese oder Sensibilitätsstörungen der Ohrmuschel (Nervus auricularis posterior) können die Folge sein. Eine intraoperative Darstellung des Nervus facialis ist aus Schonungszwecken angezeigt.