Unter der Lungenpest versteht man eine durch Infektion mit Yersinia pestis hervorgerufene schwere hämorrhagische Pneumonie, die jedoch fibrinarm ist.
Die Lungenpest ist in Europa eine Rarität. In anderen geografischen Zonen ist dies nicht der Fall. Die Insel Madagaskar ist von perennialen Ausbrüchen von Pest, 2017 auch von Lungenpest (75%) geprägt.[1]
Die Lungenpest ist primär, wenn sie direkt durch aerogene Infektion in der Lunge auftritt. Die Inkubationszeit beträgt dann nur wenige Stunden.
Eine sekundäre Lungenpest tritt häufig im Verlauf der Beulenpest auf, nachdem es zu einer Pestsepsis gekommen ist. In 50-90% aller unbehandelten Bubonenpestfälle kommt es zu einer Pestsepsis, die sich u.a. in der Lunge manifestiert.[2]
Der Patient leidet an Fieber, Dyspnoe, Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Vernichtungsangst. Häufig kommt es auch zu einem anfänglich asymptomatischen Verlauf, durch den eine früh einsetzende Behandlung nicht gewährleistet werden kann. Das hoch infektiöse Sputum ist hell, purulent und blutig verfärbt. Ohne früh einsetzende Therapie ist die Lungenpest fast immer (innerhalb von 24 Stunden) tödlich.
Tags: Pest
Fachgebiete: Infektiologie, Pneumologie
Diese Seite wurde zuletzt am 4. Dezember 2021 um 09:53 Uhr bearbeitet.
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