Stimmband
Synonyme: Ligamentum vocale, Chorda vocalis
Englisch: vocal ligament
Definition
Das Stimmband ist ein elastisches Band, das zwischen dem Processus vocalis des Stellknorpels (Cartilago arytaenoidea) und dem Schildknorpel (Cartilago thyroidea) läuft.
Nomenklatur
Die Begriffe "Stimmband" und "Stimmlippe" werden in der medizinischen Alltagssprache häufig synonym verwendet. Das Stimmband im engeren Sinn bezeichnet jedoch nur den bindegewebigen Anteil der Stimmlippe, nicht die Gesamtstruktur einschließlich des aufgelagerten Epithels.
Anatomie
Die beiden Stimmbänder formen die mediale Kante der Stimmlippen und fassen die Stimmritze (Rima glottidis) ein. Sie sind den beiden Musculi vocales aufgelagert, dessen Fasern in sie einstrahlen. Die zum Lumen des Kehlkopfs hin gelegene Oberfläche wird von Schleimhaut bedeckt, die in diesem Bereich aus Plattenepithel besteht.
Histologie
Die Stimmbänder entsprechen der mittleren und tiefen Schicht der Lamina propria der Stimmlippen. Im Body-Cover-Modell bilden sie die Übergangs- bzw. Transitionsschicht. Histologisch betrachtet, bestehen sie aus Elastin, das die Dehnbarkeit der Stimmbänder definiert, und Kollagen, das für die Festigkeit des Gewebes verantwortlich ist. Zwischen den Faserzügen, die sich überwiegend parallel zur Stimmritze ausrichten, sind vereinzelte Fibroblasten, Myofibroblasten und Makrophagen eingestreut.
Physiologie
Geraten die Stimmbänder durch den Luftstrom der Ausatemluft in Schwingung entstehen Töne. Sie werden durch die Muskeln des Kehlkopfes für hohe Töne angespannt und erschlaffen für tiefe Töne. Männer haben meistens längere Stimmbänder und daher eine tiefere Stimme.