Lieberkühn-Krypten
nach Johann Nathanael Lieberkühn (1711-1756), deutscher Arzt
Synonyme: Glandulae intestinales, Cryptae intestinales, Lieberkühn-Drüsen, Lieberkühn'sche Krypten
Englisch: crypts of Lieberkühn, intestinal glands
Definition
Die Lieberkühn-Krypten sind schlauchförmige Einsenkungen des Dünndarm- und Dickdarmepithels.
Histologie
Die Lieberkühn-Krypten reichen bis zur Lamina muscularis mucosae und sind etwa 0,2 bis 0,4 mm tief. Teilweise weisen sie Verzweigungen auf. Im Dünndarm münden sie zwischen den Zotten, im Dickdarm frei in das Darmlumen. In ihren basalen Abschnitten befinden sich Stammzellen, die für den Zellnachschub sorgen, und die so genannten Paneth-Körnerzellen. Letztere sind Zellen mit rundem Zellkern und azidophilem Zytoplasma, das am apikalen Zellpol eine deutliche Granulierung zeigt.
Folgende Zelltypen kommen in den Lieberkühn-Krypten vor:
Funktion
Die Lieberkühn-Krypten dienen der Oberflächenvergrößerung der Darmschleimhaut und sezernieren zahlreiche Enzyme, u.a. Endo- und Exopeptidasen, sowie Invertase und Maltase.
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