Leistenhernienoperation
Englisch: inguinal hernia surgery
Definition
Eine Leistenhernienoperation ist die Therapie der Wahl bei einer Leistenhernie. Die Bruchlücke im Bereich des Leistenbandes wird operativ verschlossen und der Bruchinhalt zurück in die Bauchhöhle verlagert.
Operationsverfahren
Es kommen verschiedene Opearationsprinzipien zur Anwendung:
Minimal-invasive Verfahren
Zunehmend an Bedeutung gewinnen Operationsverfahren nach dem Prinzip der minimal-invasiven Chirurgie. Dabei erfolgt die Versorgung der Leistenhernie laparoskopisch unter Einnähen eines Netzes, ähnlich der Operation nach Lichtenstein.
Transabdomineller Hernienverschluss (TAPP) | Extraperitonealer Hernienverschluss (TEPP) |
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Laparoskopie (Eingriff erfolgt von intraperitoneal) | Keine echte Laparoskopie (Peritoneum wird nicht eröffnet, Eingriff erfolgt von extraperitoneal) |
Beinhaltet eine Netzeinlage | Beinhaltet eine Netzeinlage |
Mehr Briden, Adhäsionen | Schwieriger zu erlernen |
Offene Verfahren
Die konventionellen offenen Verfahren sind heute (2022) nur noch in Ausnahmefällen indiziert. Ein Verschluss mittels offener primärer Naht mit plastischer Deckung der Bruchlücke durch körpereigenes Gewebe erfolgt bei den Operationsverfahren nach Shouldice und Bassini.
Bei der Operation nach Lichtenstein erfolgt der Verschluss der Bruchlücke durch Einnähen eines Kunststoffnetzes (Vicryl).
Verfahrensauswahl
Die Erfolgsquoten der minimal-invasiven Verfahren gegenüber den offenen Verfahren sind gleichwertig. Auch die Rezidivquoten liegen in etlichen randomisierten Studien nicht höher.
Die Vorteile der minimal-invasiven Techniken (u.a. weniger Trauma, weniger Schmerz, kürzere Erholungsdauer) haben dazu geführt, dass die offenen Leistenhernienoperationen einen immer geringeren Stellenwert einnehmen.
Literatur
- Pschyrembel online - Hernioplastik, abgerufen am 15.10.2021