Laparostoma
von griechisch: lapára – der Leib; stoma – Öffnung, Mund
Synonyme: offenes Abdomen, geplante ventrale Hernie
Definition
Als Laparostoma bezeichnet man eine Verbindung zwischen Bauchhöhle und Außenwelt, die künstlich geschaffen wird.
Indikationen
Ein Laparostoma wird als Therapiekonzept bei Patienten mit schweren Erkrankungen des Abdomens angewandt. Es kann der Druckentlastung des Abdomens dienen oder bei absehbaren Re-Laparotomien im Rahmen einer Peritonitis, eines abdominellen Traumas oder eines abdominellen Kompartmentsyndroms (ACS) zum Einsatz kommen.
Verschluss
Zum temporären Verschluss eines Laparostomas werden meist Vakuumsysteme zur negativen peritonealen Drucktherapie mit Faszienretraktion eingesetzt ("VAC abdominal dressing"). In einigen Fällen ist ein früher Verschluss der Faszie bis zum vierten postoperativen Tag möglich. Ist dies nicht der Fall, wird der Faszienverschluss mittels Sekundärnaht über die Einlage eines Vicrylnetzes auf Faszienniveau in Kombination mit Fortführung der Vakuumtherapie angestrebt. Sollte dennoch kein Faszienverschluss möglich sein, erfolgt in den meisten Fällen eine Meshgraft-Deckung des Defekts mit anschließender sekundärer Narbenhernienreparatur oder Bauchdeckenplastik.
Komplikationen
- Fistelbildung
- Flüssigkeitsverlust
- Eiweißverlust
- Multiorganversagen
- Einschränkung der Mobilität und in der Folge erhöhtes Risiko für Pneumonien und Dekubitalulzera
Literatur
- Dietz UA et al. Laparostoma – Vermeidung und Therapie von Komplikationen. Chirurg 92, 283–296 (2021).
- Schachtrupp A et al. Komplikationen der Laparostomatherapie mit resorbierbarem Netz bei 223 Patienten. Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006.
- Hoffmann B. eines Laparostoma mit Dünndarmfistel. FgSKW.org. Pflegepreis 2014
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