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Laienreanimation

1. Definition

Unter Laienreanimation versteht man die Wiederbelebung (Reanimation) durch nicht medizinisch ausgebildete Helfer.

2. Richtlinien

Die Empfehlungen zur Wieberbelebung Erwachsener durch den Laienhelfer sind durch die Leitlinien des European Resuscitation Council beschrieben, die zuletzt 2010 publiziert wurden. In Deutschland werden die Leitlinien durch den German Rescuscitation Council veröffentlicht.

3. Vorgehen bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung

Die Laienreanimation ist grundsätzlich alleine durchführbar. Sind mehrere Personen vor Ort, sollten diese unbedingt eingebunden werden. Folgender Ablauf wird empfohlen:

3.1. Feststellen der Bewusstlosigkeit

Die Person reagiert nicht. Der Helfende ruft laut um Hilfe oder fordert nach Möglichkeit Umstehende zur Mithilfe auf.

3.2. Feststellen der Atmung

Das Freimachen der Atemwege erfolgt durch Anheben des Kinns und Überstrecken des Halses. Die Atmung ist durch Sehen, Hören und Fühlen wahrnehmbar. Eine Atemkontrolle dauert 10 Sekunden.

3.3. Absetzen des Notruf 112 und Einsatz des AED

Bei fehlender oder nicht normaler Atmung alarmiert man den Notarzt über die Notrufnummer 112. Viele Rettungsleitstellen geben bei fehlenden Kenntnissen der Laienhelfer Anleitung zur sogenannten Telefon-Reanimation. Sie geben auch Hilfestellung bei der Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW). Während der Notruf erfolgt, sollte - falls vorhanden - so schnell wie möglich ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) in Betrieb genommen werden. Man muss den Oberkörper entkleiden, um die Elektroden des AED aufkleben zu können.

Ohne AED wird sofort mit der Herzdruckmassage begonnen.

3.4. Herz-Lungen-Wiederbelebung

Nun erfolgen im Wechsel 30 Herzdruckmassagen und, wenn möglich und durchführbar, 2 Beatmungen. Initialbeatmungen sind beim Erwachsenen nicht mehr empfohlen.

3.4.1. 30 Herzdruckmassagen

  • Druckpunkt für die Herzdruckmassage finden (auch bei bekleidetem Patienten möglich)
  • Druckpunkt liegt in der Mitte der Brust bzw. auf der unteren Hälfte des Brustbeins
  • Drucktiefe 5 bis maximal 6 cm.
  • Druckfrequenz 100 (max. 120) Druckmassagen pro Minute
  • Druck und Entlastung sollten gleich lange dauern
  • Brustkorb nach jeder Kompression vollständig entlasten

3.4.2. 2 Beatmungen

Beatmungen finden durch den Laien durch Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung statt. Hierzu muss erneut das Kinn angehoben und der Hals überstreckt werden.

  • Mund-zu-Mund-Beatmung: Die Nase wird zugehalten, der Helfer umschließt mit seinem den Mund des Patienten. Eine Beatmung entspricht einem normalem Ausatemzug.
  • Mund-zu-Nase-Beatmung: Das Kinn wird mit der Hand gegen den Oberkiefer gedrückt, ggf. können die Lippen mit einem Daumen abgedichtet werden. Der Helfer umschließt mit seinem Mund die Nase des Patienten. Eine Beatmung entspricht einem normalem Ausatemzug.

Nach jeder Beatmung erfolgt eine Blickkontrolle auf Anhebung des Brustkorbs. Der Mund wird vom Patienten genommen und erst nach Absenken des Brustkorbes eine erneute Beatmung durchgeführt.)

3.5. Beenden der Herz-Lungen-Wiederbelebung

Eine Herz-Lungen-Wiederbelebung wird durch den Laienhelfer solange fortgesetzt, bis der Notarzt (Rettungsdienst) eintrifft oder beim Patienten Lebenszeichen, insbesondere eine Spontanatmung einsetzt. Lediglich bei körperlicher Ermüdung werden Wiederbelebungsversuche durch den Ersthelfer eingestellt.

4. Weblinks

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30.03.2022, 16:11
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