Kremen-Protein
Definition
Kremen-Proteine, kurz für Kringle containing transmembrane proteins, sind eine Klasse von Transmembranrezeptoren, die eine Rolle im Wnt/β-Catenin-Signalweg spielen. In Kombination mit den Dickkopf-Proteinen (DKKs) regulieren sie die Signaltransduktion für zahlreiche Prozesse in eukaryotischen Zellen.
Genetik
Beim Menschen sind bisher (2023) zwei verschiedene Kremen-Proteine bekannt, die von unterschiedlichen Genen kodiert werden.
- Kremen1: Chromosom 22, Genlokus 22q12.1
- Kremen2: Chromosom 16, Genlokus 16p13.3
Biochemie
Kremen-Proteine sind durch eine spezifische Architektur gekennzeichnet. Ihr N-Terminus liegt extrazellulär und ist reich an sogenannten Kringle-Domänen, welche die Interaktion mit DKK-Proteinen vermitteln. Zudem besitzen sie eine Transmembrandomäne und eine kurze intrazelluläre C-terminale Domäne.
Funktion
Kremen-Proteine agieren im Wnt-Signalweg als negative Regulationsproteine. Sie bilden durch die Bindung von DKK-Proteinen einen inhibitorischen Komplex mit dem LRP5/6-Co-Rezeptor. Hierdurch wird die Aktivierung des Wnt-Signalwegs unterdrückt.
Klinische Relevanz
Die Dysregulation oder Mutation von Kremen-Proteinen ist unter anderem mit der Entstehung von Tumorerkrankungen assoziiert.
Literatur
- Surgical and Medical Treatment of Osteoporosis: Principles and Practice. (2020). USA: CRC Press.
- Hoppler, S. P., Moon, R. T. (2014). Wnt Signaling in Development and Disease: Molecular Mechanisms and Biological Functions. Deutschland: Wiley.
- GeneCards; KREMEN1; abgerufen am 07.10.2023
- NIH; Kremen1 kringle containing transmembrane protein 1; abgerufen am 07.10.2023
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