Kautablette
Englisch: Chewable tablets
Definition
Die Kautablette ist eine Sonderform der Tablette. Sie wird nicht als ganzes geschluckt, sondern vorher zerkaut. Sie ist von den Lutschtabletten abzugrenzen, die nicht zerkaut werden sollen.
Hintergrund
Das Einnehmen von Tabletten kann abhängig von der Tablettengröße erschwert sein, insbesondere bei Patienten mit Dysphagie. Auch Kinder verweigern oft die Einnahme von Tabletten.
Wenn die Tablette vor dem Einnehmen auch nicht in Wasser gelöst werden kann, kann die Compliance erheblich sinken und das Therapieziel wird nicht erreicht.
Kautabletten bieten außerdem eine Möglichkeit, bitter schmeckende Arzneistoffe zu maskieren.
Herstellung
Kautabletten werden wie herkömmliche Tabletten durch Verpressung von Granulat oder Pulver hergestellt. Die Tablettenrezeptur beinhaltet in diesem Fall keine Sprengmittel, sondern wird gegebenenfalls mit Zerfallsverzögerern versetzt.
Vorteile
Gegenüber herkömmlichen Tabletten bieten Kautabletten folgende Vorteile:
- Kein Wasser nötig zur Einnahme
- Umgehung von Schluckbeschwerden
- Erhöhte Compliance durch angenehmen Geschmack
- Erhöhte Bioverfügbarkeit
Hilfstoffe
Durch die Hilfsstoffe beeinflusst man Konsistenz, Farbe und Geschmack der Kautablette:
- Süßstoffe (z.B. Sorbitol, Sucralose)
- Säureregulatoren (z.B. Äpfelsäure)
- Farbstoffe (z.B. Chinolingelb)
- Bindemittel (z.B. Gelatine)
Anwendungsbereich
Beispiele
- Rennie® Kautabletten
- Lefax® Kautabletten
- Aspirin® Direkt Kautabletten
- Talcid® Kautabletten