Kardiale Resynchronisationstherapie
Synonym: biventrikuläres Pacing
Englisch: cardiac resynchronization therapy, biventricular pacing, CRT
Definition
Die kardiale Resynchronisationstherapie, kurz CRT, ist ein kardiologisches Behandlungsverfahren, das der Synchronisation der Aktionen beider Herzkammern im Rahmen einer Herzinsuffizienz dient - vor allem wenn ein Linksschenkelblock vorliegt.
Hintergrund
Die im Rahmen der kardialen Resynchronisationstherapie eingesetzten biventrikulären Schrittmachersysteme (BVP) bestehen aus einem implantierbaren Schrittmacher mit zusätzlichem 3. Elektrodenkabel, das über den Koronarvenensinus in die Vena cardiaca magna, zur linken Herzseitenwand hin, platziert wird. Die kardiale Resynchronisationstherapie erlaubt eine genau abgestimmte Stimulation von Vorhof- und Ventrikelkontraktionen sowie der Kontraktionen des Septums und der Seitenwand des linken Ventrikels.
Das Gerät kann gleichzeitig die Funktion eines implantierbaren Kardioverter-Defibrillators (ICD) haben.
Indikationen
Hauptindikation ist eine hochgradige Herzinsuffizienz mit gleichzeitig bestehendem Linksschenkelblock und der daraus resultierenden asynchronen Herzaktion, sofern die Patienten über Begleitsymptome wie Atemnot klagen.
Implantation
Die Implantation des CRT erfolgt unter Lokalanästhesie durch einen etwa 5 cm langen Schnitt in der linken Brustmuskulatur. Analog zum einfachen Herzschrittmacher wird über die Vena subclavia eine Elektrode im rechten Ventrikel und rechten Vorhof platziert.
Danach wird mittels eines Führungskatheters das Ostium des Koronarvenensinus sondiert und mit einem Röntgenkontrastmittel dargestellt. Mit einem PTCA-Draht sondiert man dann die laterale oder posteriore Koronarvene, um anschliessend über die Vene die Elektrode in die gewünschte Position zu bringen. Wenn sich keine geeigneten Venen finden, kann im Einzelfall über einen minimal-invasiven Zugang eine epikardiale Elektrode an der Herzaußenseite angebracht werden.