Jojo-Effekt
Definition
Der Jo-Jo-Effekt beschreibt das Phänomen, dass nach nach Beendigung einer kalorienreduzierten Diät das Körpergewicht schnell wieder zunimmt, oft sogar über das Ausgangsgewicht hinaus.
Hintergrund
Der Name ist vom Jo-Jo abgeleitet, einem Spielzeug, das sich schnell wiederkehrend auf und ab bewegt.
Pathophysiologie
Aus der Nahrung aufgenommene Energie wird in Form von Glykogen (Leber, Muskeln) und Triglyceriden (Adipozyten) gespeichert. Bei anhaltend positiver Energiebilanz (Aufnahme > Verbrauch) erfahren Adipozyten bis zur Adoleszenz eine gewisse Hyperplasie. Diese einmal vermehrt gebildeten Zellen persistieren.
Kommt es bei negativer Energiebilanz (Aufnahme < Verbrauch) zu einer Lipolyse, bleibt die Adipozytenzahl konstant. Endet die Diät bzw. die negative Energiebilanz, werden die Fettreserven daher schnell wieder aufgebaut. Dies prädisponiert Personen mit früherer Adipositas zur erneuten schnellen Gewichtszunahme.
Schnelle Diäten basieren oft auf einem Gewichtsabnahme-Effekt durch Verlust extrazellulärer Flüssigkeit und Muskelmasse. Der damit verbundene Rückgang des Grundumsatzes führt nach Diätende zu einer erhöhten positiven Energiebilanz.
Hormonelle Einflüsse – insbesondere die von Ghrelin und Leptin – können den Appetit in Diät-Phasen steigern, und die Rückkehr zu früheren Ernährungsgewohnheiten begünstigen.
Klinik
"Blitz-Diäten" und unpassende Ernährungsumstellungen führen häufig zu einer geringen Adhärenz und niedrigen Erfolgsquoten bei der langfristigen Gewichtsreduktion. Darüber hinaus sind wiederholte Gewichtsschwankungen ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse.[1]
Ein Jo-Jo-Effekt lässt sich durch regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung mit moderatem Kaloriendefizit vermeiden.
Quellen
- ↑ Bangalore S, Fayyad R, Laskey R, DeMicco DA, Messerli FH, Waters DD. Body-Weight Fluctuations and Outcomes in Coronary Disease. N Engl J Med. 2017 Apr 6;376(14):1332-1340. doi: 10.1056/NEJMoa1606148. PMID: 28379800.