Intrakavernöse Injektion
Definition
Als intrakavernöse Injektion bezeichnet man die direkte Injektion eines vasoaktiven Arzneimittels in die Schwellkörper (Corpora cavernosa) des Penis. Sie kann zur Induktion einer Erektion oder aus diagnostischen Gründen erfolgen.
Hintergrund
Bei der intrakavernösen Injektion wird meist Prostaglandin E₁ (Alprostadil), gelegentlich in Kombination mit Papaverin und Phentolamin – unter aseptischen Bedingungen direkt in einen der Corpora cavernosa injiziert. Ziel ist eine gezielte Vasodilatation der arteriellen Zuflüsse und eine Reduktion des venösen Abstroms, wodurch eine Erektion unabhängig von sexueller Stimulation ausgelöst wird.
Indikationen
- Therapie der erektilen Dysfunktion, wenn PDE-5-Hemmer unwirksam oder kontraindiziert sind
- Urologische Differentialdiagnostik (Kavernosometrie oder Kavernosographie)
Kontraindikationen
Zu den Gegenanzeigen gehören Penisdeformitäten, Priapismusneigung, schwere Gerinnungsstörungen oder akute Entzündungen im Genitalbereich.