International Caries Detection and Assessment System
Definition
Das International Caries Detection and Assessment System, kurz ICDAS, ist eine standardisierte Methode zur Klassifikation von kariösen Veränderungen. Es soll die Diagnose, Prognose und die Entscheidungsfindung über das therapeutische Vorgehen sowohl in klinischen Studien als auch in der zahnärztlichen Praxis erleichtern.
Hintergrund
Das ICDAS wurde 2002 entwickelt und 2005 in modifizierter Form als ICDAS-II vorgestellt. Mit Hilfe des Systems können kariöse Veränderungen an Okklusal- und Glattflächen der Zähne, an den Wurzeloberflächen sowie an Restaurationen und Versiegelungen erhoben und dokumentiert werden. Dabei müssen die Zähne vor der Untersuchung gereinigt werden. Anschließend werden sie im feuchten und trockenen Zustand befundet.
Einteilung
Code | Beschreibung |
---|---|
0 | Keine sichtbare Karies nach Trocknung mit Luftstrom (ca. 5 Sekunden), incl. Veränderung wie Fluorose, Abrasion, Erosion und Verfärbungen |
1 | Erste visuelle Veränderungen (Opazitäten, weiße oder bräunliche Verfärbungen) in der Schmelzoberfläche aufgrund von kariösen Läsionen, die erst nach Trocknung des Zahns sichtbar sind. |
2 | Deutliche visuelle Veränderungen in der Schmelzoberfläche bereits am feuchten Zahn (Opazitäten im Sinne einer White-Spot-Läsion und/oder bräunliche kariöse Verfärbungen in Fissuren/Grübchen). Die Veränderungen müssen auch am trockenen Zahn noch sichtbar sein. |
3 | Demineralisation bzw. Verlust der Schmelzstruktur (d.h Oberflächeneinbruch des Zahns) ohne sichtbares Dentin. Die Opazitäten und/oder bräunliche oder schwarze kariöse Veränderungen dehnen sich über die Grenzen der Fissuren/Grübchen hinaus und sind auch nach Trocknung sichtbar. |
4 | Gräuliche, bräuliche oder bräunliche Schattenbildung im Dentin mit/ohne Schmelzeinbruch |
5 | Deutliche Kavitätenbildung mit sichtbarem Dentin; am getrockneten Zahn ist der Substanzverlust deutlich sichtbar. |
6 | Großflächige Kavitätenbildung; dabei ist das Dentin in der Breite und Tiefe des Zahns deutlich sichtbar. Mindestens 50 % der Zahnoberfläche ist kariös zerstört. Die Pulpa kann auch betroffen sein. |
Fachgebiete:
Zahnmedizin
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