Insulinschocktherapie
Synonym: Insulinkur (veralteter Name)
Englisch: insulin coma therapy(ICT), insulin shock therapy
Definition
Die Insulinschocktherapie ist ein veraltetes Verfahren der Psychiatrie, beim dem eine Hypoglykämie durch die Verabreichung von Insulin herbeigeführt wird.
Hintergrund
Auf den Vorschlag von Manfred Sakel wurde die Insulinschocktherapie ab dem Jahre 1933 erstmals durchgeführt. Als ihre Wirkungslosigkeit in den 1950er-Jahren in wissenschaftlichen Arbeiten nachgewiesen wurde, verzichtete man zunehmend auf den künstlich erzeugten Insulinschock. Berichten zufolge wurde die Insulinschocktherapie an einzelnen Orten noch bis Ende der 1970er-Jahre durchgeführt. Teilweise wurde sie sogar zusammen mit der Elektrokrampftherapie (EKT) angewendet. Die Insulinschocktherapie zeigte meistens gar keine oder nur geringe Wirkungen und galt als äußerst fragwürdig. Bei einer wiederholten Anwendung waren irreversible geistige Schädigungen oder sogar der Verlust der Erinnerung an die eigene Kindheit keine Seltenheit.
Vorgehen
Dem Patienten wurde Insulin verabreicht, um eine Hypoglykämie künstlich herbeizuführen. Anschließend blieb der Patient mehrere Minuten im Koma, wobei es manchmal auch zu einem Krampfanfall kam. Durch eine Injektion von Glucagon wurde das Koma beendet und der Patient kam wieder zu Bewusstsein.
Indikation
Als Indikation für die Insulinschocktherapie wurden damals Symptome von u. a. folgenden Krankheitsbildern angesehen:
Quellen
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