Impetigo contagiosa
von lateinisch: impetere - angreifen; contagiosus - ansteckend
Synonym: Borkenflechte
Englisch: impetigo
Definition
Die Impetigo contagiosa ist eine häufige, hochkontagiöse, oberflächliche Infektion der Haut, die vorwiegend im Kindesalter auftritt.
Ätiologie
Bei dieser Dermatose können zwei Formen gegeneinander abgegrenzt werden:
- die kleinblasige Form (Impetigo vulgaris, "Grindflechte"): sie wird ausgelöst durch beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes)
- die großblasige Form (Impetigo bullosa): sie wird ausgelöst durch Staphylococcus aureus
Infektionsquellen sind Nasen- und Racheninfektionen bei Patienten oder bereits bestehende Impetigoherde bei Kontaktpersonen, vor allem andere Kinder in Kindergarten oder Schule.
Epidemiologie
Die Impetigo bullosa tritt häufiger auf als die Impetigo vulgaris.[1]
Symptomatik
Bevorzugt beginnt die Impetigo im Nasen-Mund-Bereich und an den Händen. Zuerst entwickelt sich ein umschriebenes Erythem, sowie kleine Bläschen und Pusteln, die rasch aufplatzen. Im Verlauf entstehen asymmetrische, scharf begrenzte Herde mit goldgelben Krusten. Durch Schmierinfektion kann sich die Impetigo weiter ausbreiten, eine verminderte Immunabwehr begünstigt diesen Vorgang.
Bleibt die Impetigo auf die Haarfollikel beschränkt, spricht man von einer Impetigo folliculosa.
Komplikationen
- regionäre Lymphangitis
- Lymphadenitis
- postinfektiöse Glomerulonephritis
Diagnostik
Das charakteristische klinische Bild und der bakteriologische Erregernachweis aus Hautabstrich, Nasen- und Rachenabstrich sind richtungsweisend. Dauert die Infektion länger an, ist der Antistreptolysintiter bzw. der Antistaphylosintiter erhöht.
Differentialdiagnostik
Differentialdiagnostisch muss in erster Linie eine superinfizierte Herpes simplex-Infektion ausgeschlossen werden. Gerade postnatal ist es oftmals schwierig eine Impetigo von einem Neugeborenenexanthem (Erythema toxicum neonatorum) abzugrenzen, was lediglich ein ungefährlicher Hautausschlag ist, der aber ebenfalls Bläschen mit Flüssigkeit verursacht.
Therapie
Die Initialherde können lokal antibiotisch behandelt werden. Eine systemische Therapie mit Cefuroxim, Amoxicillin oder Flucloxacillin sollte bei stärkerer Ausbreitung und bei Rezidiven erfolgen.
Referenzen
- ↑ Suerbaum, Burchard, Kaufmann, Schulz (Hrsg.), Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer Verlag, 9. Auflage, 2020. S. 1141.
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