Immunadsorption
Abkürzungen: IMAD, IAD, IA
Synonym: Immunapherese
Definition
Die Immunadsorption ist ein Verfahren der therapeutischen Apherese, d.h. sie dient der Entfernung einzelner Blutbestandteile. In einem extrakorporalen Kreislauf werden aus dem Blut des Patienten mit Hilfe eines Adsorbers gezielt bestimmte lösliche Faktoren des Immunsystems (Immunglobuline, Komplementfaktoren, Immunkomplexe) entfernt.
Verfahren
Bei der Immunadsorption erfolgt im ersten Schritt eine Plasmaseparation, dabei wird das Blutplasma mit allen gelösten Bestandteilen von den Blutzellen getrennt. Im zweiten Schritt wird das so gewonnene Plasma mit Hilfe einer speziellen Gerätetechnik über einen Immunadsorber geleitet. Im Adsorber werden Antikörper, Komplementfaktoren und Immunkomplexe je nach Immunadsorptionsverfahren durch immunologische oder physikochemische Adsorption unterschiedlich gebunden und damit aus dem Plasma entfernt.
Der Patient erhält danach das gereinigte Plasma zusammen mit den Blutzellen zurück. Für die Immunadsorption gibt es Einmalsysteme mit nicht regenerierbaren Säulen sowie mehrfach beim selben Patienten verwendbare Systeme mit regenerierbaren Säulen mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Im Vergleich zum Plasmaaustausch können mit der Immunadsorption lösliche Faktoren des Immunsystems selektiver aus dem Plasma des Patienten entfernt werden, essenzielle Plasmabestandteile (z.B. Albumin, Gerinnungsfaktoren) bleiben erhalten und müssen nicht substituiert werden.
siehe auch: Hämoadsorptionstherapie
Indikationen
Die Immunadsorption wird u.a. bei autoimmunvermittelten Erkrankungen und antikörpervermittelter Transplantatabstoßung eingesetzt.
Sie kann auch vor Transplantationen bei fehlender AB0-Kompatibilität zwischen Organspender und Organempfänger erfolgen.