Histonschwanz
Englisch: histone tail
Definition
Als Histonschwänze werden die flexiblen, endständigen Bereiche der Kernhistone (H2A, H2B, H3 und H4) bezeichnet. Sie enthalten viele positiv-geladenen basische Aminosäuren, die der Interaktion mit dem negativ-geladenen DNA-Rückgrat dienen.
Hintergrund
Histone bestehen aus einer zentralen globulären Domäne, an die sich außen die flexiblen Histonschwänze anschließen. Sie ragen aus dem Nukleosomenkern hinaus und sind für die Funktionalität der Histone entscheidend.
Funktion
In den Histonschwänzen sind zahlreiche Lysin- und Argininreste vorhanden, die über ihre positive Ladung für die Interaktion mit der DNA verantwortlich sind. Sie regulieren dementsprechend die DNA-Kondensation und den Packungszustand des Chromatins. Hier finden sich zudem viele posttranslationale Modifikationen (z.B. Methylierungen und Acetylierungen), die für die dynamische Regulation der Gentranskription entscheidend sind. Bestimmte Histonmodifikationen an den Schwänzen sind dabei mit aktivem oder stillem Chromatin assoziiert.