Hirnbläschen
Definition
Die Hirnbläschen sind embryonale Vorläuferstrukturen des Gehirns, die sich vor dem 25. Entwicklungstag am vorderen Ende des Neuralrohrs entwickeln.
Embryologie
Man unterscheidet nach der Reihenfolge ihres Erscheinens die primären und die sekundären Hirnbläschen. Zu den primären Hirnbläschen zählen:
- Prosencephalon (Vorderhirn)
- Mesencephalon (Mittelhirn)
- Rhombencephalon (Rautenhirn)
Diese drei Hirnbläschen bilden zusammen mit der Anlage des Rückenmarks gemeinsam die Grundlage für das Zentralnervensystem (ZNS). Außerdem entstehen aus ihnen alle höheren Sinnesorgane, d.h. das Sehorgan, das Hörorgan und das Riechorgan.
In der 4. bis 5. Schwangerschaftswoche (bzw. am 32. Embryonaltag) kommt es zu einer zusätzlichen Segmentierung der primären Hirnbläschens. Aus dem 3-Bläschen-Stadium entwickelt sich das 5-Bläschen-Stadium und mit ihm die 5 sekundären Hirnbläschen:
- Das Prosencephalon untergliedert sich in das vordere Telencephalon und das hintere Diencephalon.
- Aus dem Rhombencephalon geht das Myelencephalon und das Metencephalon hervor - aus letzterem spaltet sich später das Cerebellumbläschen ab.
Das Mesencephalon weist keine weitere Untergliederung auf.