Myokutaner Lappen
Synonyme: Haut-Muskel-Lappen, myofasziokutaner Lappen, muskulokutaner Lappen
Englisch: myocutaneous flap
Abgrenzung
Myokutane Lappen sollten nicht mit Muskellappen verwechselt werden. Ein Muskellappen besteht im Gegensatz zum myokutanen Lappen nur aus Muskelgewebe. Diese Unterscheidung wird klinischen Sprachgebrauch jedoch nicht immer konsequent eingehalten.
Hintergrund
Myokutane Lappen sind Lappen mit definierter Gefäßversorgung ("axial pattern flap"), die sich zur Deckung umfangreicherer Defekte eignen, z.B. bei einer Mammarekonstruktion. Sie können sowohl als gestielte Lappen, als auch als freie Lappen verwendet werden. Im letzteren Fall werden sie mikrochirurgisch an das Gefäßsystem ihrer neuen Position angeschlossen.
Einteilung
Myokutane Lappen werden nach der Mathes und Nahai wie folgt eingeteilt:
- Typ 1: Ein dominanter Gefäßstiel (z.B. Musculus tensor fasciae latae)
- Typ 2: Ein dominanter und 1-2 nichtdominante Gefäßstiele (z.B. Musculus gracilis)
- Typ 3: Zwei dominante Gefäßstiele (z.B. Musculus gluteus maximus)
- Typ 4: Mehrere kleine segmentale Gefäße (Musculus sartorius)
- Typ 5: Ein dominanter Gefäßstiel und mehrere segmentale Gefäße (Musculus latissimus dorsi)
Als Merkhilfe für diese Einteilung kann folgender Satz dienen: "Ten graceful glutes sat on latrines."
Beispiele
Myokutane Lappen werden nach ihrem Leitmuskel benannt:
um diese Funktion zu nutzen.