HWS-Bandscheibenvorfall
Synonym: Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule
Definition
Ein HWS-Bandscheibenvorfall ist ein Bandscheibenvorfall, der die Halswirbelsäule betrifft. Er führt zu einer Einengung der abgehenden Nerven aus dem zervikalen Rückenmark, ggf. auch zu einer Kompression des Rückenmarks selbst (Myelopathie).
Klinik
Leitsymptom des HWS-Bandscheibenvorfalls ist die Schmerzausstrahlung in den Arm. Seltener ziehen die Schmerzen auch zwischen die Schulterblätter und bis zur Hinterhauptsregion. Unter Umständen sind sie begleitet von Sensibilitätsstörungen und Lähmungen der Arm- bzw. Handmuskulatur.
Therapie
Die Differenzierung des Behandlungsbedarfs ist sehr wichtig. Es wird zwischen selbstlimitierenden und fortschreitenden Veränderungen mit neurologischen Defiziten unterschieden. Häufig klingen die Symptome von alleine innerhalb von 3 Monaten ab. Ein operatives Vorgehen wird an entsprechende Veränderungen im Röntgenbild respektive in der Magnetresonanztomographie (MRT) gekoppelt.
Ein HWS-Bandscheibenvorfall mit Myelopathie und Querschnittsymptomatik stellt in der Regel eine absolute Indikation für eine Operation dar, sofern keine schwerwiegenden anderen Einschränkungen beim Patienten bestehen, die eine OP verhindern. Wenn lediglich eine Radikulopathie vorliegt, können zuerst konservative Ansätze versucht werden.
In der Regel wird das Segment der Halswirbelsäule durch einen frontalen Zugang freigelegt und die entsprechende Bandscheibe unter mikroskopischer Sicht entfernt. Falls die degenerativen Veränderungen noch nicht zu sehr fortgeschritten sind, kann das Segment durch eine Bandscheibenprothese aufgerichtet werden. Bei fortgeschrittenen degenerativen Veränderungen wird ein Platzhalter bzw. Cage in das Bandscheibenfach eingebracht, so dass anliegende Wirbelkörper miteinander verwachsen.
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