Heparin-induzierter Plättchenaktivierungstest

Wir werden ihn in Kürze checken und bearbeiten.

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Synonym: HIT-Bestätigungstest
1. Definition
Der Heparin-induzierter Plättchenaktivierungstest, kurz HIPA-Test, ist ein Labortest zum Nachweis von Heparin-induzierter Thrombozytopenie (HIT). Er gehört zu den funktionellen Tests, welche die Heparin-abhängige Aktivierung von Blutplättchen nachweisen. Aufgrund seiner hohen Spezifität wird er als Bestätigungstest eingesetzt.
2. Indikationen
- Verdacht auf Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT Typ II)
- Bestätigung eines positiven HIT-ELISA-Tests
- Unklare Thrombozytopenie unter Heparintherapie
- Abklärung von thrombotischen Komplikationen bei Patienten mit Heparinexposition
3. Material
- Patientenserum oder -plasma
- Spenderthrombozyten (frisch isoliert)
- Heparin in verschiedenen Konzentrationen (niedrig und hoch)
- Reagenzien zur Überwachung der Plättchenaggregation (z. B. optische Aggregometrie)
4. Durchführung
Vor oder gleichzeitig mit der Testanforderung sollte die klinische Wahrscheinlichkeit einer HIT mithilfe des sogenannten „4T-Scores“ abgeschätzt werden. Dieser Score basiert auf wenigen klinischen Variablen, darunter die Thrombozytenzahl, der Zeitpunkt des Thrombozytenabfalls, das Auftreten von Thrombosen sowie mögliche alternative Ursachen für eine Thrombozytopenie. Er dient zur Einschätzung der Vortestwahrscheinlichkeit einer HIT.
Der HIPA-Test beginnt mit der Vorbereitung der Probe, indem Patientenserum oder -plasma mit frisch isolierten Spenderthrombozyten gemischt wird. Diese Mischung wird anschließend in eine geeignete Testumgebung überführt, beispielsweise zur Analyse mittels optischer Aggregometrie oder Mikroskopie.
Im nächsten Schritt erfolgt die Zugabe von Heparin in zwei unterschiedlichen Konzentrationen. Zunächst wird eine niedrige Heparinkonzentration hinzugefügt, um eine mögliche Plättchenaktivierung zu testen. Parallel dazu wird eine zweite Probe mit einer hohen Heparinkonzentration inkubiert, die eine spezifische Hemmung der Aggregation bewirken sollte und als Kontrollreaktion dient.
Nach der Inkubation wird die Plättchenaggregation beobachtet. Eine Aggregation der Thrombozyten bei niedriger Heparinkonzentration, die bei hoher Heparinkonzentration gehemmt wird, spricht für das Vorliegen einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie. Bleibt die Aggregation aus, ist der Test als negativ zu werten und eine HIT somit unwahrscheinlich. Falls das Ergebnis unklar ist, kann ein Serotonin Release Assay (SRA) zur weiteren Diagnostik herangezogen werden.