Gynogenese
von altgriechisch: γυνή ("gynē") - Frau; γένεσις ("genesis") - Entstehung
Englisch: gynogenesis
Definition
Gynogenese ist eine Art der Parthenogenese und bezeichnet die Entwicklung von Embryonen aus dem mütterlichen Genom der Eizellen, ohne den genetischen Beitrag von Spermien. Sie ist das Gegenstück zur Androgenese, bei der sich ein Embryo ausschließlich aus dem väterlichen Genom entwickelt.
Hintergrund
Lebensfähige Nachkommen entstehen bei der Gynogenese im Allgemeinen nur, wenn der weibliche, haploide Chromosomensatz zum diploiden Chromosomensatz aufreguliert wird. Die Gynogenese erfordert oft eine Aktivierung durch das Spermium. Dieser Reiz kann auch mechanisch oder chemisch simuliert werden.
Bei Säugetieren ist die Entstehung vitaler Gynogene aufgrund des Imprintings nicht möglich.
Vorkommen
Gynogenese und Androgenese kommen in der Natur nur selten vor. Beispiele sind Invertebraten und niedere Vertebraten wie Fische oder Querzahnmolche (Ambystoma).
Verwendung
Die Gynogenese wird teilweise verwendet, um rein weibliche Fischpopulationen zu erzeugen. Dabei werden die zur Reproduktion verwendeten Spermien durch physikalische oder chemische Prozesse (z.B. Strahlung) inaktiviert und zur Befruchtung weiblicher Fische verwendet.
Um gynogenetische Froschembryonen zu erzeugen, werden Eizellen in vitro mit UV-bestrahlten Spermien befruchtet und die resultierenden haploiden Embryonen kurz in eiskaltes Medium getaucht, um die Polkörperextrusion zu verhindern. Dies ermöglicht die Aufregulation zum diploiden Chromosomensatz.
Quelle
- ScienceDirect – Gynogenesis, abgerufen am 27.06.2025