Grey-Syndrom
Synonym: Gray-Syndrom
Englisch: grey baby syndrome
Definition
Als Grey-Syndrom bezeichnet man eine im Zusammenhang mit Chloramphenicol bei Säuglingen und Neugeborenen auftretende, lebensbedrohliche Intoxikationssymptomatik.
Pathophysiologie
Ursächlich für das Grey-Syndrom ist eine noch unzureichende Funktion der hepatischen Glucuronyltransferase beim Kind. Die fehlende Glucuronidierung von Chloramphenicol führt zu einer insuffizienten renalen Elimination des unkonjugierten Wirkstoffs. In der Folge akkumulieren toxische Metabolite des Antibiotikums im kindlichen Organismus.
Klinik
Toxische Konzentrationen von Chloramphenicol-Metaboliten führen nach ca. 2 bis 9 Tagen zu folgenden Symptomen:
- Appetitverlust
- Übelkeit und Erbrechen
- Völlegefühl, Obstipation
- gräuliche Verfärbung der Haut bis hin zur Zyanose
- Hypothermie
- Hypotonie bis hin zum Kreislaufkollaps
- Atemdepression
- Laktatazidose
Therapie
Bei Auftreten eines Grey-Syndroms muss die Gabe von Chloramphenicol unmittelbar gestoppt werden. Eine Blutaustauschtransfusion kann erwogen werden.
Prävention
Chloramphenicol darf bei Neugeborenen nicht bzw. nur unter strenger Indikationsstellung eingesetzt werden.
um diese Funktion zu nutzen.