Good-Puffer
nach dem US-amerikanischen Wissenschaftler Norman E. Good
Englisch: Good's buffer
Definition
Good-Puffer sind Puffer, die aufgrund bestimmter Eigenschaften besonders für die biochemische und biologische Forschung geeignet sind. Ursprünglich gab es 20 Good-Puffer, mittlerweile wurden aber weitere Puffer entwickelt.
Hintergrund
Norman Good stellte 1966 Kriterien auf, die einen Puffer für biochemische Forschungen kompatibel machen. Viele Puffersubstanzen, die zu seiner Zeit verwendet wurden, ergaben bei der Forschung Probleme, weil sie zytotoxisch wirkten, starke Interaktionen mit Proteinen eingingen oder im gewünschten pH-Bereich nur eine schwache Pufferkapazität aufwiesen. Deshalb stellte er folgende Kriterien auf:
- Ein pKa-Wert im Bereich von 6 bis 8, damit der Puffer im Bereich des physiologischen pH-Wertes (7,4) gut puffert
- gute Löslichkeit in Wasser und geringe Löslichkeit in apolaren Lösemitteln
- fehlende Membranpermeabilität, da dies die Akkumulation in Zellen verhindert
- keine Salzeffekte (d.h. Ein- oder Aussalzen)
- Dissoziation, die nicht stark von Temperatur, Konzentration oder Ionenstärke abhängt, da sonst der pH-Wert z.B. temperaturabhängig wäre
- fehlende Komplexierung von Kationen: Viele Kofaktoren von Proteinen sind Kationen (z.B. Ca2+, Mg2+) und der Puffer sollte diese Kationen nicht komplexieren und dem Protein entziehen
- fehlende Toxizität, metabolische und chemische Stabilität
- fehlende Absorption bei Wellenlängen von größer als 230 nm, da bei diesen Wellenlängen die Konzentration von Nukleinsäuren oder Proteinen gemessen wird
- einfache und günstige Herstellung
Beispiele
Beispiele für Good-Puffer sind:
- Tris (tris(hydroxymethyl)aminomethan), pKa = 8,20
- HEPES (2-(4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinyl)-ethansulfonsäure), pKa = 7,77
- MES (2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure), pKa = 6,15
- ADA (N-(2-Acetamido)-iminodiessigsäure), pKa = 6,62
- MOPS (3-(N-Morpholino)propansulfonsäure), pKa = 7,20
- TAPSO (3-N-Tris(hydroxymethyl)methylamino-2-hydroxypropansulfonsäure), pKa = 7,61
- HEPPS (4-(2-Hydroxyethyl)-piperazin-1-propansulfonsäure), pKa = 8,00
- Tricin (N-(Tri(hydroxymethyl)methyl)glycin), pKa = 8,15
- Bicin (N,N-Bis(2-hydroxyethyl)glycin), pKa = 8,3
- TAPS ([Tris(hydroxymethyl)methylamino]propansulfonsäure), pKa = 8,44
Literatur
- Good EN et al.; Hydrogen ion buffers for biological reasearch, Biochemistry (1966) 5, 2, 467-477
Fachgebiete:
Biochemie
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