Globocephalose (Schwein)
Synonym: Globocephalus-urosubulatus-Infektion des Schweines
Definition
Die Globocephalose des Schweines ist eine durch Nematoden verursachte Erkrankung beim Schwein.
Erreger
Die Globocephalose wird durch Globocephalus urosubulatus (Hakenwurm der Schweine) verursacht. Die Adulten haben ein nach dorsal gekrümmtes Vorderende und eine große, kugelförmige Mundkapsel mit zwei Zähnen. Die Männchen sind 4,5 bis 5,5 mm groß, die Weibchen 5 bis 7,5 mm.
Die Eier sind vom MDS-Typ, dünnschalig, oval geformt und 67 - 73 x 35 - 40 µm groß. Im frischen Kot enthalten diese 4 bis 8 dunkle Furchungskugeln.
Vorkommen
Globocephalus urosubulatus kommt in Mitteleuropa bei Wildschweinen häufig, beim Hausschwein hingegen nur selten vor.
Entwicklung
Globocephalus-Arten folgen einem homoxenen Lebenszyklus.
Pathogenese
Klinik
Da sich die Würmer mit ihrer Mundkapsel im Schleimhautgewebe des Dünndarmes festsaugen, können sie bei starkem Befall zu einer hämorrhagischen Entzündung der Schleimhaut führen. Befallene Tiere reagieren meist mit Verdauungsstörungen.
Diagnose
Der Erregernachweis erfolgt mittels Kotuntersuchung. Damit Globocephalus-Eier von den Eiern von Oesophagostomum und Hyostrongylus unterschieden werden können, muss eine Kotkultur angelegt werden. Im Anschluss können die Drittlarven differenziert werden, wobei Globocephalus urosubulatus einen zweigeteilten Ösophagus zeigt.
Therapie
Die Globocephalose kann mit Febantel (60 ppm im Futter an 5 Tagen), Flubendazol (150 ppm im Futter an 10 Tagen), Fenbendazol (30 mg/kgKG p.o.), Levamisol (7,5 mg/kgKG p.o.) oder Ivermectin (0,3 mg/kgKG s.c.) behandelt werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Literatur
- Boch, Josef, Supperer, Rudolf. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005