Gewebewichtungsfaktor
Englisch: tissue weighting factor
Definition
Der Gewebewichtungsfaktor wT ist eine im Strahlenschutz verwendete Größe, um die Strahlenwirkung auf unterschiedliche Organe und Gewebe abzuschätzen. Je höher der Gewebewichtungsfaktor ist, desto strahlenempfindlicher ist das Gewebe.
Hintergrund
Die Körpergewebe unterscheiden sich in ihrer Empfindlichkeit gegenüber ionisierender Strahlung. Als Maß für die Strahlenexposition wird die effektive Dosis berechnet. Sie ergibt sich aus der Multiplikation von Organdosis (HT) mit dem Gewebewichtungsfaktor.
Werte
Die Zahlenwerte sind unter anderem in der ICRP 60 (International Commission on Radiological Protection) von 1991 und der IRCP 103 von 2007 festgehalten.
Organ / Gewebe | wT (ICRP 60 / ICRP 103) |
---|---|
Keimdrüsen | 0,20 / 0,08 |
Knochenmark (rot) | 0,12 / 0,12 |
Dickdarm | 0,12 / 0,12 |
Lunge | 0,12 / 0,12 |
Magen | 0,12 / 0,12 |
Harnblase | 0,05 / 0,04 |
Brust | 0,05 / 0,12 |
Leber | 0,05 / 0,04 |
Speiseröhre | 0,05 / 0,04 |
Schilddrüse | 0,05 / 0,04 |
Haut | 0,01 / 0,01 |
Knochenoberfläche | 0,01 / 0,01 |
Gehirn | - / 0,01 |
Speicheldrüsen | - / 0,01 |
Übrige Organe / Gewebe | 0,05 / 0,12 |
Quellen
- Catuzzo P. et al., Population exposure to ionising radiation from CT examinations in Aosta Valley between 2001 and 2008, 2010, The British journal of radiology, 83, 1042-51
- Annas of the ICRP 60 Recommendations of the ICRP, abgerufen am 13.01.2023
- Annas of the ICRP 103 Recommendations of the ICRP, abgerufen am 13.01.2023
Literatur
- Vogt, H. et al., Grundzüge des praktischen Strahlenschutzes, Deutschland, Carl Hanser Verlag GmbH & Company, 2019
Fachgebiete:
Physik, Strahlentherapie
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