Gentechnisch veränderter Organismus
Synonyme: GVO, GMC
Englisch: genetically modified crop
Definition
Die Bezeichnung gentechnisch veränderter Organismus (GVO) beschreibt einen Organismus, dessen genetisches Material verändert wurde. Dabei werden entweder Gene oder bestimmte Genabschnitte eingeschleust (transgen) oder gezielt im Organismus ausgeschaltet (Knockout).
Bedeutung
GVOs sind in einer Weise verändert, wie sie unter natürlichen Bedingungen durch Kreuzen oder natürliche Rekombination nicht vorkommen. Dadurch entsteht ein neuer Organismus, der eine neuartige Zusammenstellung von Erbinformationen aus unterschiedlichen Organismen enthält. Gentechnische Veränderungen können sowohl in Menschen, Tieren, Pflanzen und in Mikroorganismen, wie Bakterien, Parasiten oder Pilzen vorgenommen werden.
Forschung
Die Herstellung von GVOs spielen in der medizinischen Forschung eine große Rolle. Mit ihrer Hilfe können zum Beispiel noch ungeklärte Funktionen von Genen und den von ihnen exprimierten Proteinen geklärt werden.
Lebensmittelindustrie
Die gentechnische Veränderung von Organismen wird auch für die Lebensmittelherstellung aus veränderten Pflanzen herangezogen (z.B. Mais oder Soja).
Damit ein Lebensmittel aus einem GVO zugelassen werden kann, gelten bestimmte Voraussetzungen. Der Verzehr dieser Lebensmittel darf keine nachteilige Auswirkung auf die Gesundheit von Mensch, Tier oder Umwelt haben. Zudem darf ein Lebensmittel aus einem GVO den Verbraucher nicht irrefüren. Zusätzlich muss gewährleistet sein, dass sich diese Lebensmittel nicht stark von den Lebensmitteln unterscheiden, die sie ersetzen sollen, um keine Mangelernährung durch andere Inhaltsstoffzusammensetzung beim Verbraucher zu verursachen.
Biotechnologie
Die gentechnische Veränderung eines Organismus kann mit verschiedenen Techniken erzielt werden. Das Einbringen von einzelnen Genen oder Teilsequenzen eines Gens (Deletionen) ist über verschiedene Rekombinationstechniken möglich (Gentransfer), u.a.:
Über Zellfusion oder Hybridisierungstechniken kann direkt artfremdes Erbgut in einen Organsimus eingeführt werden.
um diese Funktion zu nutzen.