Geldanamycin
Definition
Geldanamycin ist ein experimentelles antineoplastisches Antibiotikum, das vom Bakterium Streptomyces hygroscopicus produziert wird. Es gehört zu den Hsp90-Inhibitoren und bindet spezifisch an das Hitzeschockprotein HSP90.
Hintergrund
Geldanamycin führt zu einer Hemmung von HSP90. Dadurch kommt es zu einem vermehrten Abbau von Tyrosinkinasen, Transkriptionsfaktoren, Zellzyklus-regulierenden Kinasen und Steroidrezeptoren, die das Zellwachstums und -überleben steuern.
Pharmakologie
Geldanamycin induziert bevorzugt den Abbau von Genprodukten, die vermehrt von Krebszellen exprimiert werden, z.B. von BCR-ABL und p53. Dieser Effekt wird durch die Hemmung von HSP90 vermittelt. Aufgrund seiner Hepatotoxizität ist die Substanz jedoch nur bedingt für einen pharmakologischen Einsatz geeignet. Aus diesem Grund wurden Derivate, wie z.B. Tanespimycin (17-AAG), entwickelt. Keine dieser Substanzen hat bislang (2020) die Phase 3 der klinischen Forschung erreicht.