Geiger-Müller-Zählrohr
Synonyme: Geigerzähler, Geiger-Müller-Rohr
Englisch: Geiger-Müller tube
Definition
Ein Geiger-Müller-Zählrohr dient der Detektion radioaktiver Strahlung.
Aufbau
Das Geiger-Müller-Zählrohr besteht aus vier Komponenten:
Funktionsweise
Die ionisierende Strahlung trifft auf das Edelgas in der Zählkammer. Ein Atom des Edelgases wird ionisiert und gibt ein Elektron ab. Das Atom des Edelgases bildet nun ein positiv geladenes Ion. Dieses wird von der Kathode (Gehäuse) angezogen, wohingegen das freie Elektron zur zentralen Anode gezogen wird. Aufgrund der entstehenden Spannung zwischen Kathode und Anode werden weitere Elektronen aus anderen Edelgas-Atomen gelöst. Dies wird als Kaskadeneffekt bezeichnet. Die Elektronen, die auf der Anode auftreffen, führen zu einem messbaren Stromfluss.
Viele Geigerzähler verfügen über einen Lautsprecher, der den gemessenen elektrischen Strom als Geräusch ausgibt. Geiger-Müller-Zählrohre sind in der Lage α-, β-, γ- und Röntgenstrahlung zu messen.
Verwendung
In der medizinischen Diagnostik und Forschung dient das Geiger-Müller-Zählrohr unter anderem:
- zur Kontrolle radioaktiver Kontamination (z.B. in nuklearmedizinischen Einrichtungen)
- zur Qualitätssicherung in der Radiopharmazie
- als Strahlenschutzmessgerät zur Überwachung der Umgebungsstrahlung
- der Dosimetrie, v. a. für β- und γ-Strahlung
Modifikationen
Für Spezialanwendungen gibt es verschiedene Varianten von Geiger-Müller-Rohren. Durch Variation der Dicke und des Materials des Gehäuses lässt sich die Energieschwelle einstellen, ab der ein Gammaquant detektiert werden soll. Auch eine Sortierung durch Anpassung des Glimmerfensters ist möglich.