Frontalhirntumor
Synonym: Frontallappen‑Tumor
Englisch: frontal lobe brain tumor
Definition
Frontalhirntumor ist eine Sammelbezeichnung für benigne und maligne Tumoren, die im Frontallappen (Lobus frontalis) lokalisiert sind. Dabei kann es sich um primäre Tumoren oder Metastasen handeln. Frontalhirntumoren machen einen erheblichen Anteil der supratentoriellen Hirntumoren aus.
Typen
Gliome sind die häufigsten Primärtumoren im Frontallappen, wobei v.a. das Glioblastoma multiforme (GBM) in dieser Region auftritt. Andere seltene Tumoren, wie z.B. zentrale Neurozytome, können ebenfalls im Frontalbereich auftreten. Die Tumoren können ein- oder beidseitig lokalisiert sein. Ihre genaue Lage im Frontallappen (dorsolateral, medial oder orbital) beeinflusst die Symptome und den Verlauf.
Klinik
Die Symptome bei Frontalhirntumoren sind oft subtil und vielfältig. Meist treten psychiatrische und kognitive Veränderungen auf, z.B. Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsveränderungen und Planungsstörungen. In einigen Fällen können depressive Symptome – sogenannte Pseudodepressionen – den neurologischen Symptomen vorausgehen. Neurologische Symptome wie Gedächtnisdefizite, Sprachstörungen und exekutive Dysfunktion können ebenfalls auftreten, werden aber oft durch psychiatrische Merkmale überdeckt.
Therapie
Die Therapie von Frontalhirntumoren ist u.a. abhängig von der Art des Tumors, seiner Ausdehnung und seinen pathohistologischen Eigenschaften. Sie ist unter den jeweiligen Tumorformen beschrieben.
siehe auch: Hirntumor, Glioblastom, WHO-Klassifikation der ZNS-Tumoren
Literatur
- Fang et al., The Influence of Frontal Lobe Tumors and Surgical Treatment on Advanced Cognitive Functions, World Neurosurg, 2016
- Domenico, Pseudodepression as an Anticipatory Symptom of Frontal Lobe Brain Tumors, International Journal of Depression and Anxiety, 2018