Muttermilchersatzprodukt

Für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten bestehen bestimmte Empfehlungen. Diese sind im internationalen Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten, der 1981 von der WHO veröffentlicht wurde, zu finden. Ziel des Kodex ist es, Stillen zu fördern und zu schützen sowie eine ordnungsgemäße Verwendung von Muttermilchersatzprodukten sicherzustellen. Stillen wird durch die WHO zur Ernährung von Säuglingen empfohlen. Muttermilchersatzprodukte sollten bei Bedarf verfügbar sein, ihre Verwendung aber nicht durch Werbung gezielt gefördert werden. Für die Umsetzung des Kodex sind unter anderem die Politik, Lebensmittelhersteller, Verbraucherverbände und Angehörige der Gesundheitsberufe zuständig.

Man differenziert zwischen Säuglingsanfangs- und Folgenahrung. Darüber hinaus existieren verschiedene industriell hergestellte allergenreduzierte Nahrungen.

Säuglingsanfangsnahrung

Säuglingsanfangsnahrung kann wie Muttermilch ab dem Zeitpunkt der Geburt bis zur Einführung der Beikost als alleiniges Nahrungsmittel verwendet werden.

Bei der Säuglingsanfangsnahrung wird zwischen Pre-Nahrung und 1er-Nahrung unterschieden. Pre-Nahrung enthält ausschließlich Laktose als Kohlenhydratquelle und ist dünnflüssiger als 1-er Nahrung, die neben Laktose auch Stärke und andere Kohlenhydrate beinhaltet. Die Säuglinganfangsnahrung kann bis zum Ende des ersten Lebensjahres verwendet werden.

Folgenahrung

Zu den Folgenahrungen gehört die sogenannte 2er- oder 3er- Nahrung. Folgenahrung ist nur für Säuglinge ab einem Alter von mindestens 6 Monaten geeignet. Zudem sollte Folgenahrung nicht als Ersatz für Muttermilch verwendet werden.

Allgemein ist der Einsatz von Folgenahrung nicht notwendig, da das Kind weiter gestillt werden bzw. Säuglingsanfangsnahrung bis zum Ende des ersten Lebensjahres gefüttert werden kann.

• Bald et al. Kurzlehrbuch Pädiatrie, Thieme-Verlag, 2012
• WHO - Regulation of marketing breast-milk substitutes, abgerufen am 25.11.2021