Follikelspülung

Die Anzahl der gewonnenen Eizellen nach einer hormonellen Stimulation korreliert mit der IVF-Erfolgsrate sowie der Schwangerschaftsrate. Deshalb ist es von großer Bedeutung, die Anzahl der bei der Follikelpunktion gewonnenen Eizellen zu optimieren. Dies gilt unter anderem für Patientinnen mit eingeschränkter ovarieller Reserve. Unter hormoneller Stimulation (Follikelstimulation) zeigt sich bei multifollikulärem Wachstum ein sehr heterogenes Bild von kleineren und größeren Follikeln. Insbesondere bei kleineren Follikeln ist die Eizellgewinnung meist schwierig. Kleinere Follikel enthalten oft wenige reife Eizellen, dennoch zeigen die gewonnenen Eizellen eine normale Entwicklungsfähigkeit, was eine Follikelspülung rechtfertigen würde.^[1]

Die Eizellentnahme wird ambulant unter sonographischer Kontrolle durchgeführt. Nach der Punktion des Eibläschens und Aspiration der darin enthaltenen Flüssigkeit, wird der Follikel erneut mit einem Medium gefüllt und entleert, um die Wahrscheinlichkeit der Gewinnung der darin enthaltenen Eizellen zu erhöhen.

Kritisiert wird die verhältnismäßig lange Dauer der Eizellentnahme. In einem publizierten Cochrane Review konnte gezeigt werden, dass die derzeitige Datenlage keine eindeutigen Schlussfolgerungen über die Auswirkungen der Follikelspülung zulässt.^[2] Untersucht wurden dabei die Anzahl der dadurch gewonnenen Eizellen, die Gesamtzahl der Embryonen, die Anzahl der kryokonservierten Embryonen oder die klinische Schwangerschaftsrate.^[2]