Kurzkettige Fettsäure
Synonym: flüchtige Fettsäure
Englisch: short-chain fatty acid, SCFA, volatile fatty acids, VFA
Definition
Kurzkettige Fettsäuren sind Fettsäuren, die zwei bis sechs Kohlenstoffatome enthalten.
Eigenschaften
Kurzkettige Fettsäuren haben ein geringes Molekulargewicht. Sie sind daher bei Raumtemperatur flüssig und weisen eine hohe Flüchtigkeit auf.
Physiologie
Beim fermentativen Abbau unverdaulicher Kohlenhydrate (z.B. Ballaststoffe und resistente Stärke) durch die Bakterien der Darmflora entstehen kurzkettige Fettsäuren. Sie werden vom Körper resorbiert und spielen in vielen Geweben eine Rolle.
Die zwei Hauptmechanismen, über die kurzkettige Fettsäuren wirken, sind die Inhibition von Histondeacetylasen (HDACs) und die Aktivierung von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs). Sie regulieren darüber den Stoffwechsel und die Immunantwort. Kurzkettigen Fettsäuren werden antiinflammatorische, antitumorigene und antimikrobielle Effekte zugeschrieben.
Beispiele
Die wichtigsten Vertreter der kurzkettigen Fettsäuren sind Proprionsäure, Buttersäure und Essigsäure.
Quellen
- Universität Marburg - Kurzkettige Fettsäuren, abgerufen am 05.10.2022
- Tan et al. The role of short-chain fatty acids in health and disease Adv Immunol 2014
um diese Funktion zu nutzen.