Naevus flammeus
Synonyme: Feuermal, Naevus vinosus, Portweinnävus, Naevus Unna, "Storchenbiss"
Definition
Ätiologie
Der Naevus flammeus entsteht durch aufgeweitete Kapillaren unterhalb der Epidermis. Diese schimmern durch die dünne Epidermis. Die Naevi sind oft bereits bei Geburt vorhanden oder bilden sich im Säuglings- bzw. Kleinkindesalter. Es handelt sich in der Regel um harmlose minimale Differenzierungsstörungen im Rahmen der Embryogenese.
Morphologie
Der Naevus flammaeus kann prinzipiell an allen Hautregionen auftreten. Der Durchmesser des Naevus flammeus variiert zwischen wenigem Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Es befindet sich im Gegensatz zum Hämangiom streng im Hautniveau. Ein Naevus flammeus am Nacken des Neugeborenen wird umgangssprachlich auch als "Storchenbiss" bezeichnet (Vorstellung: Storch packt das Baby am Nacken).
Einteilung
Medialer Naevus flammeus
Der mediale Naevus flammeus, auch Naevus flammeus simplex genannt, tritt im Nacken, im Gesicht oder in der Kreuzbeingegend auf. Er hat keine Assoziation mit anderen Fehlbildungen und bildet sich mit abgeschlossener Reifung meist zurück.
Lateraler Naevus flammeus
Der laterale Naevus flammeus (asymmetrischer Naevus flammeus) kann am ganzen Körper auftreten, bildet sich aber oft im Bereich des 1. oder 2. Trigeminusastes. Er zeigt keine Rückbildungstendenz und ist mit Phakomatosen assoziiert, z.B. dem Sturge-Weber-Krabbe-Syndrom oder dem Hippel-Lindau-Syndrom, sowie mit anderen Syndromen wie dem Klippel-Trénaunay-Weber-Syndrom oder dem Maffucci-Syndrom.
Therapie
Da ein Naevus flammeus meist innerhalb der ersten Lebensjahre verschwindet, ist zunächst abzuwarten. Bei kosmetischer Beeinträchtigung des Betroffenen kann eine dermatologische Lasertherapie erwogen werden, die zur Verödung der persistierenden weiten Kapillaren unterhalb der Epidermis dient.