Faustschlussprobe (pAVK)
Definition
Die Faustschlussprobe ist ein einfacher klinischer Test, der einen Hinweis auf eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) im Bereich der Unterarme geben kann.
Durchführung
In der Literatur werden mehrere Varianten beschrieben.
- Variante 1: Der sitzende Patient wird gebeten, die Hände bei erhobenen Armen im Sekundentakt etwa 2 Minuten kräftig zur Faust zu schließen und wieder zu öffnen. Der Daumen muss in den Faustschluss einbezogen werden. Als pathologisches Zeichen einer pAVK gilt eine reaktive Hautblässe, meist in Form eines fleckförmigem Verblassens der Handinnenflächen und der Finger während der Testdurchführung. Ebenso ist eine nach Absinken der Arme auftretende reaktive Hyperämie und eine verspätete Füllung der Venen (physiologisch innerhalb von 20 Sekunden) als pathologisches Zeichen zu deuten. Einen Anhaltspunkt für das Ausmaß der Erkrankung kann die Dauer des Verblassens bei gesenkten Armen geben.
- Variante 2: Der sitzende Patient legt seinen Arm auf den Tisch. Der Untersucher palpiert die Arteria radialis und die Arteria ulnaris am Handgelenk und komprimiert sie. Jetzt wird der Patient aufgefordert, 5- bis 10-mal seine Faust zu schließen. Bei ausreichender Kompression kommt es zu einem Abblassen von Fingern und Handfläche. Der Untersucher gibt jeweils eine Handgelenksarterie frei und beurteilt die Dauer der Rekapillarisierung. Beim Gesunden kommt es zu einer raschen Rekapillarisierung mit kompensatorischer Hyperämie. Bei hämodynamisch relevanten Stenosen der arteriellen Gefäße ist die Rekapillarisierungszeit deutlich verlängert.
Kommt es während des Tests zu Schwindel und Sehstörungen, muss an ein Subclavian-Steal-Syndrom gedacht werden.
Fachgebiete:
Allgemeinmedizin
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