Fibroblasten-Wachstumsfaktor 19
Englisch: fibroblast growth factor 19
Definition
Der Fibroblasten-Wachstumsfaktor 19, kurz FGF19, ist ein Protein aus der Familie der Fibroblasten-Wachstumsfaktoren (FGFs). Er wirkt hormonähnlich und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stoffwechselprozessen, insbesondere der Gallensekretion.
Genetik
Das gleichnamige Gen wird auf Chromosom 11 an Genlokus 11q13.3 kodiert.
Physiologie
FGF19 wird vor allem im Ileum in Abhängigkeit von der Gallensäurenresorption produziert. Die Gallensäuren binden dort an den Farnesoid-X-Rezeptor (FXR) der Enterozyten und regulieren so die Transkription von FGF19. Der Wachstumsfaktor wird dann in den Blutkreislauf abgegeben, um an sein wichtigstes Zielorgan, die Leber, zu gelangen. Dort reguliert er die Synthese von Gallensäuren und beeinflusst den Fettstoffwechsel.
Pathophysiologie
Anomalien in der FGF19-Produktion oder -Funktion können zu Stoffwechselstörungen und Diarrhö führen. Eine abnorm hohe Expression von FGF19 sieht man bei Lebertumoren und vielen anderen Malignomen.
Patienten mit metabolischem Syndrom, NAFLD oder Insulinresistenz weisen reduzierte FGF19-Spiegel auf.
Pharmakologie
Aufgrund seiner regulierenden Funktionen wird FGF19 als potenzielles Drug Target erforscht.
Literatur
- Kir et al., FGF19 as a postprandial, insulin-independent activator of hepatic protein and glycogen synthesis., Science, 2011
- Kliewer SA et al., Bile Acids as Hormones: The FXR-FGF15/19 Pathway., Epub, 2015
- Wunsch et al., Expression of hepatic Fibroblast Growth Factor 19 is enhanced in Primary Biliary Cirrhosis and correlates with severity of the disease., Sci Rep 5, 2015