Eugen von Hippel

Eugen von Hippel studierte Medizin an den Universitäten Gießen, Freiburg, Berlin, Heidelberg und Göttingen. 1889 bestand er das Staatsexamen, ein Jahr später folgte seine Promotion an der Universität Göttingen mit einer Arbeit zur Ätiologie der Keratitis neuroparalytica.

Seine erste praktische Erfahrung sammelte er von 1890 bis 1891 als Volontär im pathologischen Institut und in der medizinischen Universitätsklinik Heidelberg. 1892 begann er als Assistent an der Augenklinik der Universität Heidelberg, wo er sich 1893 mit einer Arbeit über die Siderosis bulbi und Pigmentierungsmechanismen habilitierte. Bereits 1897 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt.

1909 erhielt von Hippel einen Ruf auf die Professur für Augenheilkunde an der Universität Halle. Fünf Jahre später wechselte er an die Universität Göttingen, wo er die Nachfolge seines Vaters antrat. Während des Ersten Weltkrieges leitete er in Halle ein Reservelazarett.

Von Hippel trug mit zahlreichen Arbeiten maßgeblich zur Weiterentwicklung der Augenheilkunde bei. 1909 veröffentlichte er eine bedeutende Studie zur palliativen Trepanation bei Stauungspapille. Zudem revolutionierte er die augenchirurgischen Techniken, indem er erstmals das Gehirn in operative Verfahren einbezog.

Besonderes Interesse zeigte von Hippel für Missbildungen des Auges und Infektionskrankheiten. 1895 beschrieb er erstmals die Angiomatosis retinae, eine erbliche Erkrankung der Netzhaut, die durch die Bildung von Gefäßtumoren gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung ist heute als von-Hippel-Lindau-Syndrom bekannt und wurde später als systemische Erkrankung mit Manifestationen im Zentralnervensystem und anderen Organen weiter erforscht.

• catalogus-professorum-halensis.de - Eugen von Hippel, abgerufen am 26.02.25
• deutsche-biographie.de - Eugen von Hippel, abgerufen am 26.02.25