Erythrozytenszintigraphie
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Synonym: Erythrozytenszintigrafie
Englisch: red blood cell scintigraphy, RBC scintigraphy
Definition
Die Erythrozytenszintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, das vor allem zur Diagnostik von Blutungen im Gastrointestinaltrakt oder zur Darstellung von Gefäß- oder Milzveränderungen eingesetzt wird.
Hintergrund
Nach einer Blutentnahme werden Erythrozyten des Patienten mit einem radioaktiven Marker (meist 99mTc-Pertechnetat) markiert. Anschließend werden die markierten Zellen wieder intravenös injiziert. Mittels einer Gammakamera können dann Ansammlungen dieser Erythrozyten sichtbar gemacht werden.
Indikationen
- Okkulte gastrointestinale Blutung mit unklarer Blutungsquelle (ab ca. 0,1 ml/min Flussrate einsetzbar)
- Milzdiagnostik: akzessorische Milz oder Milzreste nach Splenektomie (Milzszintigraphie)
- Gefäßveränderungen, z.B. Leberhämangiome
- Nachweis von symptomatischen Meckel-Divertikeln (Entzündung, Blutung, ektopes Ulkus)
Strahlenbelastung
Die effektive Dosis bei Suche nach einer Blutungsquelle beträgt für einen Erwachsenen ca. 6 mSv.
Quellen
- Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsspital Zürich , abgerufen am 14.04.2025
- Abteilung für Nuklearmedizin der Universitätsklinik Halle, abgerufen am 14.04.2025
- Diagnostik der obskuren gastrointestinalen Blutung, J Gastroenetol Hepatol Erkr., 2007
Fachgebiete:
Gastroenterologie, Nuklearmedizin
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Wichtiger Hinweis zu diesem Artikel
Letzter Edit:
14.04.2025, 15:24
Nutzung:
BY-NC-SA