Erregungsbildung
Definition
Die Erregungsbildung bezeichnet man in der Physiologie die Entstehung von elektrischen Potentialen an Zellmembranen. Auf sie folgt bei Überschreitung bestimmter Schwellenwerte eine Depolarisation mit konsekutiver Erregungsleitung und ggf. Erregungsübertragung auf weitere Zellen. Eine Erregungsbildung findet in Sinneszellen, Neuronen sowie in spezialisierten Schrittmacherzellen (Kardiomyozyten, Cajal-Zellen) statt.
siehe auch: Erregungsleitungssystem des Herzens
Hintergrund
Auslöser für die Erregungsbildung ist meist ein physikalischer oder chemischer Reiz. Wenn dieser auf eine Sinneszelle einwirkt, kommt es zu einer Veränderung des Membranpotentials, d.h. zu einer Hyperpolarisation oder Depolarisation. Je nach Reizintensität wird ein Aktionspotential ausgelöst, das dann die Erregungsleitung in Gang setzt.
Im Myokard kommt es hingegen zu einer spontanen Erregungsbildung. Diese basiert auf dem unselektiven Einstrom von Kationen durch sogenannte Funny-Channels, die durch die vorherige Hyperpolarisation geöffnet wurden.