Epidermisbarriere
Synonym: epidermale Barriere
Definition
Die Epidermisbarriere beschreibt die Funktion der Oberhaut, den Austritt von Wasser (transepidermaler Wasserverlust), sowie das Eindringen wasserlöslicher Moleküle von außen zu verhindern.
Physiologie
Für eine funktionierende epidermale Barriere sind 2 Mechanismen von entscheidender Bedeutung:
- Lipidverschluss: Im Stratum granulosum werden polare Lipide (Ceramide) gebildet und in sogenannten Odland-Körperchen gespeichert. Nach Exozytose verteilen sich diese Lipide in den Interzellulärspalten des Stratum corneum und versiegeln diese vollständig.
- Tight junctions: Die Zellen des oberen Stratum granulosum sind durch Zonulae occludentes verbunden, welche die Interzellulärspalten zusätzlich versiegeln.
Pathophysiologie
Ein Barrieredefekt der Haut wird mit zahlreichen Dermatosen assoziiert. Prominentestes Beispiel ist die Neurodermitis. Hier führt unter anderem die Dysregulation der Ceramid-Zusammensetzung zu einer reduzierten Wasserspeicherfähigkeit der Haut und einer herabgesetzten Barrierefunktion. Dies trägt zum Amplifikationszyklus der atopischen Hautentzündung bei.
Quellen
- Braun-Falco´s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Gerd Plewig et al., Springer, 7. Auflage
- Taschenlehrbuch Histologie, Renate Lüllmann-Rauch, Thieme, 3. Auflage
Fachgebiete:
Dermatologie
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