Ulna (Veterinärmedizin)
Synonym: Elle
Definition
Die Ulna ist ein Röhrenknochen des Unterarmes, der zwischen Humerus und Karpus liegt. Da die Ulna je nach Tierart eine unterschiedliche Ausprägungstärke besitzt, liegt sie dem Radius auch verschieden an.
Anatomie
Bei der Ulna kann man, wie beim Radius, eine Extremitas proximalis, einen Corpus und eine Extremitas distalis unterschieden.
Bei Pferd und Wiederkäuer liegt die Ulna dem Radius kaudolateral an, während sie sich beim Schwein erst nach einer medialen Verlagerung proximal dem Radius anlegt. Beim Fleischfresser liegt die Ulna dem Radius proximal gänzlich medial an.
Die Rückbildung der Ulna führte bei den Ungulaten zu einer deutlichen Bewegungseinschränkung. Somit ist eine Rotationsbewegung in Form einer Pronation beziehungsweise einer Supination nur mehr beim Fleischfresser, insbesondere bei der Katze möglich.
Extremitas proximalis
Das proximale Ende der Ulna artikuliert sowohl mit dem Humerus als auch mit dem Radius. Die anatomischen Strukturen sind:
- Olecranon
- Tuber olecrani
- Incisura trochlearis
- Processus anconaeus
- Processus coronoideus lateralis
- Processus coronoideus medialis
- Incisura radialis
- Tuberositas ulnae
Corpus ulnae
Der Ulnaschaft ist im Querschnitt dreieckig und weist somit drei Flächen auf: Facies cranialis, Facies medialis und Facies lateralis. Durch diese Querschnittsform resultieren auch die drei Ränder: Margo audalis, Margo medialis und Margo lateralis.
Extremitas distalis
Das distale Ende der Ulna artikuliert einerseits mit dem Karpus, andererseits mit dem Radius. Zu den anatomischen Strukturen der Extremitas distalis zählen:
Legende: 1 = Tubeer olecrani; 2 = Proc. anconaeus; 3 = Olecranon; 4 = Incisura trochlearis; 5 = Proc. coronoideus lateralis; 6 = Corpus ulnae; 7 = Proc. coronoideus medialis
Literaturangabe
- Messner, Patrick, Renkin, Maria. Anatomie des aktiven & passiven Bewegungsapparates der Haussäugetiere. Band I (Osteologie). Vienna Academic Press, 2016