Edinburgh-Postnatal-Depressions-Skala
Englisch: Edinburgh postnatal depression scale
Definition
Die Edinburgh-Postnatal-Depressions-Skala, kurz EPDS, ist ein Screeningtest, der entwickelt wurde, um depressive Symptome nach der Geburt zu erkennen.
siehe auch: postpartale Depression
Hintergrund
Die EPDS ist kein Diagnoseinstrument, sondern dient zur Identifikation von Personen, die eine weitergehende Abklärung benötigen.
Ablauf
Der EPDS-Fragebogen erfasst depressive Symptome, die innerhalb der letzten sieben Tage aufgetreten sind. Er kann sowohl pränatal als auch postnatal (idealerweise 6–12 Wochen nach der Entbindung) eingesetzt werden. Die Fragen erfassen unter anderem:
Die Antworten werden auf einer Skala von 0 bis 3 Punkten bewertet, wobei der Gesamt-Score mögliche depressive Symptome identifiziert:
- 0–9: Wahrscheinlichkeit einer Depression gering
- 10–12: Mäßige Wahrscheinlichkeit
- ≥ 13: Hohe Wahrscheinlichkeit
Besonders die Antwort auf Frage 10 (Suizidgedanken) sollte bei einer Punktvergabe umgehend überprüft werden.
Klinische Relevanz
Die EPDS wird international verwendet und ist in viele Sprachen übersetzt sowie validiert. Sie hilft, auch weniger ausgeprägte depressive Symptome zu erkennen, die andernfalls unbemerkt bleiben könnten. Sie unterstützt zudem die Identifikation von Angststörungen und Anpassungsstörungen.
Einschränkungen
Falsche Ergebnisse können durch sozial erwünschte Antworten entstehen. Auch somatische Ursachen wie Anämie, Schlafmangel oder Schilddrüsenfunktionsstörung sollten bei der Interpretation berücksichtigt werden.
Quellen
- cope.org – Using the EPDS as a screening tool, abgerufen am 03.12.2024
- AWMF Leitlinienregister – Edinburgh Depressions-Fragebogen nach der Geburt (EPDS), abgerufen am 03.12.2024
um diese Funktion zu nutzen.