Edaravon
Handelsnamen: Radicava®, Radicut®
Synonym: 3-Methyl-1-phenyl-5-pyrazolon
Englisch: edaravone
Definition
Edaravon ist eine kleinmolekulare Verbindung aus der Gruppe der Laktame, die als Arzneistoff zur Behandlung des Schlaganfalls und der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) eingesetzt wird.
Chemie
Edaravon bzw. 3-Methyl-1-phenyl-5-pyrazolon wird durch Umsetzen von Phenylhydrazin mit Ethylacetoacetat in Gegenwart eines geeigneten Katalysators gewonnen. Es liegt bei Raumtemperatur als kristalliner weißer bis gelblicher geruchloser Feststoff vor, der nur eine geringe Wasserlöslichkeit besitzt.
Wirkmechanismus
Der Wirkmechanismus ist unbekannt. Es wird vermutet, das der Wirkstoff aufgrund seiner antioxidativen Wrkung den oxidativen Stress, dem Nervenzellen ausgesetzt sind, vermindert.
Pharmakokinetik
Die Plasmahalbwertzeit von Edaravon liegt zwischen 4,5 und 6 Stunden. Die Elimination erfolgt primär renal über sulfatierte und glucuronidierte Metabolit.
Indikationen
- Amyotrophe Lateralsklerose
- Schlaganfall
Darreichungsform
- intravenöse Gabe
Klinische Wirkung
Die klinische Datenlage ist uneinheitlich. Edaravon kann den Krankheitsverlauf nicht aufhalten, sondern nur verlangsamen. Das Arzneimittel ist nur bei einem Teil der ALS-Patienten wirksam.
Nebenwirkungen
Zu den beobachteten Nebenwirkungen zählen u.a.:
Zulassung
Edaravon ist in den USA (ALS) und in Japan (Schlaganfall, ALS) zugelassen. Der Zulassungsantrag bei der EMA wurde vom Unternehmen Mitsubishi Tanabe Pharma Corporation zurückgezogen.
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